Alles ist anders – Wer hätte das gedacht?

Liebe Sportsfreunde, liebe Mitglieder des SV Neukirchen 21 e.V.,

eigentlich sitze ich in diesen Tagen an der Vorbereitung des Berichtes des Vorstandes für die Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins. Und nun, angesichts der Corona Krise, hat sich alles verschoben. Was ist in dieser Situation wichtig und was nicht.                                                                                 Bund, Land und Kommune haben nach eingehenden und ständigen Beratungen mit Experten und dem Robert Koch Institut Maßnahmen ergriffen, die das öffentliche Leben fast zum Erliegen bringen. Geschäfte geschlossen, Spielplätze und Sportstätten geschlossen, Gottesdienste, Beerdigungen und andere Amtshandlungen stark eingeschränkt. Hätte sich das jemand von uns vor einem Jahr vorstellen können? Wohl kaum!

Und nun schauen wir auf das, was vor Monaten noch viel Zeit und Arbeit gekostet hat. Wir blicken auf all die Planungen für das Jahr 2020, auf Vereinsreform, Modernisierung und Anschaffungen. Zukunftsmusik in Form der grundlegenden Sanierung eines Teils unserer Anlage über die Fördermittel des Landes. Alles umsonst?

Nein, ich denke nicht. All die Überlegungen, Diskussionen ja manchmal auch konstruktive Streitgespräche und die daraus resultierenden Kompromisse, bleiben im Ergebnis richtig. Allerdings bekommen sie eine andere Gewichtung, relativieren sich in ihrer Bedeutung. Mit Hochdruck haben wir noch vor kurzem Einbruchsschäden im Vereinsheim behoben und die Beseitigung der massiven Sturmschäden vorangetrieben. Die Veränderung der Theke und die schöne neue Falttüranlage wurden anerkennend von den ersten Besuchern des Jahres kommentiert und über die neue zusätzliche Eingangstür wurde trefflich diskutiert. Alle Abteilungen werden hier in den Vereinsfarben aufgeführt. Auch die Vorbereitungen auf die 100-Jahrfeierlichkeiten des Gesamtvereins wurden gestartet und entsprechende Arbeitskreise gegründet. Vorstellungen über eine Festwoche mit vielen Programmpunkten wurden mit möglichen Partnern diskutiert. Sicher ist hier schon abzusehen, dass die Folgen der Viruskrise für die hiesige Wirtschaft klare Grenzen setzen werden und wir bescheidener feiern müssen. Damit werden wir sicher gut leben können.

Es gilt jetzt den Blick nach vorn zu richten, Resignation nicht aufkommen zu lassen, sondern unsere Gedanken auf unseren Sport „in der Zeit danach“ auszurichten. Wir mussten zwar alle Veranstaltungen, wie die Jahreshauptversammlungen, Saisoneröffnung der Freiluftsaison und andere geplante Feiern absagen. Die Hallen und das Schwimmbad sind geschlossen, die Einschränkung der Versammlungsfreiheit lässt auch andere Kursformen nicht zu. Vorstandssitzungen und andere Gremienarbeit sind nur schwer über soziale Medien möglich und sicher ungewohnt. Ich verspreche, wir werden unsere Aufgaben unter Berücksichtigung der Gesundheit und des Schutzes aller Beteiligten, weiter voranbringen. Wie wir den Vorgaben der Satzung und des Vereinsrechts gerecht werden wird sich zeigen.

Jetzt geht es aber zunächst um wichtigeres. Die Gesundheit und das Wohl vieler Menschen und auch unserer Mitglieder, Übungsleiterinnen und Übungsleiter ist gefährdet. Manche Existenz und die jahrelange Arbeit unserer Mitmenschen stehen auf dem Spiel. Sicher ist es da für unsere Sporttreibenden zu verschmerzen, wenn das Training nur mit viel Kreativität und eingeschränkt möglich ist.

Wir sollten uns jetzt auf die gestellten Herausforderungen konzentrieren und auf unsere Nächsten achten. Wer Zeit hat und fit ist sollte sich um andere gefährdete Mitmenschen und auch Vereinsmitglieder kümmern. Mal einen Anruf oder eine Nachfrage per WhatsApp starten. Vielleicht einmal einen Einkauf übernehmen oder ein freundliches Wort an unsere Dienstleister und Helfer richten. Jetzt zeigt sich ob Sportler eine besondere soziale Gemeinschaft sind und sich kümmern. Nicht der Satzgewinn oder das Match sind wichtig. Nicht das Torverhältnis oder die neue Bestzeit. Es geht jetzt um mehr und wirklich wichtiges!

Vielleicht hilft uns diese Krise ein neues Bewusstsein zu bekommen. Etwas mehr Respekt vor der Natur, den Anderen achten, seine Unterschiedlichkeit als Gewinn ansehen. Vielleicht rücken wir ein wenig enger zusammen, uneitel, bescheidener aber sicher nicht unglücklicher. Keiner kann sagen, wie lange wir diese Einschränkungen benötigen. Aber es werden wieder andere Zeiten kommen, in denen wir hoffentlich genießen, dass wir Sport treiben und zusammen sein können.

Ich danke allen unseren Mitgliedern, die sich in dieser Zeit sozial engagieren und ich drücke allen Selbständigen die Daumen, dass sie ihre Existenz sichern können.

Ich grüße euch alle im Namen des Vorstandes und eures SV Neukirchen. Achtet auf euch und bleibt gesund. Wir werden sicher wieder zusammen Sport treiben können und gemeinsam ausgiebig feiern. Bleibt uns gewogen und treu denn der Verein muss auch diese Herausforderung stemmen, um nächstes Jahr mit euch den runden Geburtstag feiern zu können. Die vielen Jubilare zeigen uns das es immer noch eine Vereinstreue gibt. Vielen Danke dafür

Euer Jürgen Förderer